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Kunstschätze in der Pause


Herbstliches Kammerkonzert: Stockhausen-Stockhorst begeistert Publikum

- mby - Freckenhorst Die markantesten Sehenswürdigkeiten der Stiftsstadt sind zweifelsfrei die St. Bonifatius-Kirche, das Freckenhorster Kreuz und die kostbaren sakralen Schätze im Museum der Petrikapelle, der Stiftskammer. Am Samstag bot der Förderkreis Stiftskammer, wie regelmäßig zum jährlichen Abschluss des Museumsbetriebes im Oktober, allen Kunst- und Kulturfreunden das besondere zweigeteilte Erlebnis.

Der Sprecher des Förderkreises, Klaus Gruhn, hatte erneut eine gute Wahl für das seit 2008 fest etablierte herbstliche Kammerkonzert getroffen. Zu Gast war Ursula Stockhausen-Stockhorst, die im Symphonieorchester der Stadt Münster, im Philharmonischen Orchester Dortmund und im Bayreuther Festspielorchester mit der Violine ihr Können nachweist. Partner der Solistin am Klavier war der heimische Stiftskantor Martin Geiselhart. Das Programm der beiden Künstler war mit der Berceuse Op. 16, einer Art Wiegenlied, von Gabriel Fauré, der Canzone Op. 166,2 von Josef Gabriel Rheinberger und dem Präludium und der Aria aus Max Regers Suite a-Moll Op. 103a höchst anspruchsvoll. Höhepunkt jedoch waren vier Sätze aus der Sonate E-Dur, BWV 1016, des Johann Sebastian Bach. Martin Geiselhart bezeichnete diesen Vortrag als die größte Herausforderung des Abends. Das Klavier war nicht nur Stütze und Begleitung für die Violine, sondern beide Instrumente standen mit ihren Solopartien quasi in einem Widerstreit. Sehr belebend aufgrund jeweils komplizierter und schneller Notenläufe, qualitativ hervorragend umgesetzt. Die Zuhörer forderten begeistert eine Zugabe.

Während der Pause trat wieder der „Sachwalter“ der Museumsschätze in Aktion. Die Besucher spürten seine Freude an der Darstellung der Geschichte um das teure Gut. Es kann, so Gruhn, nach der Münsteraner Domschatzkammer als das würdigste und, zusammen mit den nicht ausgestellten Depot-Schätzen, größtes sakrales Museum im Umkreis bezeichnet werden.

Vorgestellt wurden die sehr wertvollen Vasa sacra. Es sind von zwei Klosterfrauen gestiftete Monstranzen aus der Zeit um 1500. In ihnen wird bei Prozessionen die Hostie (nach katholischer Vorstellung das „Allerheiligste“ oder der „Leib Christ“) erhoben. (aus: "Westfälische Nachrichten")